Pflegende Angehörige sind in den meisten Fällen rund um die Uhr für Ihre Lieben da. Egal, ob es sich um ein Kleinkind handelt oder um ältere Semester, Pflege erfordert sehr viel

  • Geduld,
  • Hingabe,
  • Liebe,
  • Einfühlungsvermögen
  • Zeit und
  • physische und vor allem psychische Energie.

Auch Menschen, die mentale Stärke beweisen müssen sich immer wieder aufladen, damit sie ihren Motor nicht überhitzen. Darüber sind sich die meisten nicht bewusst. Wie im Hamsterrad gehen Sie ihren Pflichten vorbildlich nach und vergessen meist auf sich selbst bzw. haben ein schlechtes Gewissen, sobald sie für sich etwas beanspruchen.

 

Pflegende Angehörige – eine gefährdete Gruppe

Doch Achtung! Pflegende Angehörige gehören zu der Gruppe, die vom Burn-out meist stark gefährdet sind. Vor allem, wenn sie keine professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

 

Was heißt Burn-out?

Doch was versteht man unter Burn-out eigentlich?

Experten beschreiben diesen Begriff als einen Krankheitszustand. Der Betroffene ist meist körperlich als auch emotional sowie geistig vollkommen erschöpft. Das Leistungsvermögen des Betroffenen ist schwer beeinträchtigt und geht soweit, dass sie gar nichts mehr tun zu können. Die Betroffenen äußern sich diesbezüglich, dass sie sich ausgebrannt und erschöpft fühlen. Lustlosigkeit macht sich breit. Die Batterien sind leer und die Kraft ist nicht mehr vorhanden.

Burnout wurde des Weiteren auch wie folgt definiert:

  • “Ein Zustand physischer, emotionaler und mentaler Erschöpfung aufgrund langanhaltender Einbindung in emotional belastende Situationen” (Ayala, Pines & Aronson, 1988)
  • “Ein Zustand der Ermüdung oder Frustration, herbeigeführt durch eine Sache, einen Lebensstil oder eine Beziehung, die nicht die erwartete Belohnung mit sich brachte” (Freudenberger & Richelson, 1980)

 

Die Krankheit entwickelt sich schleichend. Das heißt über einen längere Zeit hinweg, wo sich aber bereits bestimmte Symptome bemerkbar machen. Das können

  • Depressionen,
  • Schlafstörungen,
  • Müdigkeit
  • mangelndes Interesse
  • uvm.

mehr sein. Nicht selten kommt es dann zum Nervenzusammenbruch.

Umso wichtiger ist es auf sein Körpergefühl und seine Körpersignale zu hören. Sie zwar nicht überzubewerten, aber auch nicht zu unterschätzen. Es ist keinem gedient: weder dem pflegenden Angehörigen und dem Pflegenden, wenn so ein Zustand eintritt.

Das heißt, auch wenn Sie mit einer positiven Einstellung tagtäglich in die Pflege reingehen, dürfen Sie die Belastungen keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. Keiner verlangt, dass Sie als pflegender Angehöriger immer gut drauf sein und ständig ein Grinsen aufsetzen müssen.

Blenden Sie keinesfalls Warnsignale einer körperlichen bzw. physischen Ermüdung aus. Sie sind ein Mensch und kein Roboter (und auch der hat ein Ablaufdatum bzw. muss gewartet werden)

 

Hilfreiche Tipps, um ein Burn-out vorzubeugen

  • Machen Sie sich bewusst, dass Sie nicht immer 100 % geben müssen. Es reichen auch 90 %. Absolute Perfektion kann einem auch kaputt machen. Das heißt keinesfalls, dass Sie sich nicht verantwortungsbewusst um Ihren Angehörigen kümmern.
  • Gönnen Sie sich ab und zu eine Auszeit! Nehmen Sie sich feste Auszeiten und genießen Sie diese bewusst. Koordinieren Sie sich innerhalb der Familie bzw. nehmen Sie auch andere Dienste in Anspruch. Sie müssen nicht immer alles alleine bewältigen.
  • Sind Sie nicht zu streng zu sich selbst!
  • Kommen Sie innerlich zur Ruhe! Suchen Sie nach Möglichkeiten, wo Sie innerlich abschalten können. Das kann beim Lesen eines Buches sein, ein Saunabesuch, eine Massage uvm.
  • Pflegen Sie Kontakte. Treffen sie sich mit Menschen, wo Sie sich wohlfühlen und mit denen Sie etwas gemeinsam unternehmen können.
  • Suchen Sie nach einer Person, wo auch Sie Ihre Herzenssachen von der Seele reden können.
  • Achten Sie auf Ihren Körper. Sind Sie auch körperlich aktiv!
  • Klopfen Sie sich auch selbst auf die Schulter und sind Sie stolz auf Sie! Sie leisten etwas Hervorragendes!